Sie kämpft für Menschenrechte, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit - und sie lässt sich auch durch massive Repressionen nicht davon abhalten. Die Sacharow-Preisträgerin Sotoudeh muss im Iran eine jahrelange Haftstrafe absitzen. Als Anwältin wird sie dort wohl nie wieder arbeiten dürfen.
Von Uwe Lueb, ARD Hörfunkstudio Istanbul
Auf ihre Zulassung als Anwältin musste Sotoudeh lange warten - jetzt darf sie nicht mehr arbeiten.Musik untermalt ein Internet-Video von Menschenrechtsaktivisten. Es trägt den Titel "Zu Ehren politischer Gefangener im Iran". Ihr Gesicht ist das erste, das zu sehen ist. Nasrin Sotoudeh lächelt fast schüchtern, ein Tuch umrahmt ihren Kopf. Kopftücher trägt sie, weil sie es im Iran muss, sagt sie im Interview mit einem US-Sender.
Natürlich sei sie dagegen, doch dafür verkämpft sich eine Nasrin Sotoudeh nicht. Es gibt wichtigere Rechte von Frauen im Iran. Sie selbst etwa habe als junge Frau lange überlegt, ob sie überhaupt Rechtsanwältin werden dürfe. Sie darf, hat sie sich irgendwann selbst geantwortet. Aber auf ihre Zulassung als Anwältin musste sie acht Jahre lang warten.
Der ewige Kampf um Menschenrechte
Ihrer Berufung konnte das nichts anhaben. Sotoudeh ging es schon immer um Menschenrechte: Rechte von Frauen, Gefangenen, Andersdenkenden, Kindern. Im Gespräch mit einer internationalen Organisation für Frauenrechte prangert sie die Regierung ihres Landes offen an, die Kinder zum Tode verurteile: "Bei Mädchen ab zehn Jahren und Jungen ab 16 Jahren tut man hier so, als seien sie Erwachsene - und zwar auch im Strafrecht. Damit stehen iranische Gesetze im Widerspruch zu internationalen Verpflichtungen."
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen